Häufig unentdeckt werden auch in Schulbüchern antisemitische Bilder reproduziert. Antisemitismuskritik als pädagogische Praxis bedeutet, diese Bilder zu stören und neue Bilder, frei von Antisemitismus, zu schaffen. Dazu gehört eine selbstreflexive Auseinandersetzung, um Selbst- wie auch Fremdbilder zu verstehen und sich dem Funktionsmechanismus des Antisemitismus, der maßgeblich der Selbstidealisierung dient, bewusst zu werden. Diese Reihe gibt Impulse zur pädagogischen Bearbeitung.
Die Veranstaltung richtet sich an Lehrkräfte, Schulleitungen und pädagogische Mitarbeitende aus Schulen. Darüber hinaus können auch Personen aus Bildungsverwaltung, Landesinstituten, Forschung oder Initiativen sowie thematisch Interessierte teilnehmen.
Kaum ein Mensch versteht sich heute normalerweise dezidiert und offen als Antisemit oder als antisemitisch. Gleichwohl stellen wir fest, dass bestimmte antijüdische oder antisemitische Einstellungen besonders in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie in Form von Verschwörungserzählungen an die Oberfläche kommen. Seit dem 7. Oktober 2023 erleben wir erneut wie Jüdinnen und Juden und Israel zur Projektionsfläche antisemitischer Bilder werden. Dabei sind die christlichen Signaturen und Stereotypisierungen des säkular auftretenden Antisemitismus oft nicht wahrgenommen und in der pädagogischen Praxis zu wenig reflektiert und bearbeitet. Die Auseinandersetzung mit christlichen antijüdischen Bildern ist daher nicht nur in religiösen Bildungskontexten dringend notwendig.
Diese Veranstaltungsreihe gibt Impulse zu diesen Befunden und zur pädagogischen Bearbeitung. Sie speist sich auch aus den Erfahrungen eines antisemitismuskritischen Bildungsprozesses mit Evangelischen Schulen, in dem pädagogische Bildungsmaterialen entwickelt und erprobt wurden.
Modul 4:
Bilder von Israel (mit Anita Haviv und Shila Erlbaum)
Welche Bilder von Israel sind in der Gesellschaft präsent und welche werden in Schulbüchern vermittelt? Wie kann über Israel gesprochen werden ohne Antisemitismus zu reproduzieren? Welche Rolle spielt Israel für eine antisemitismuskritische pädagogische Praxis, insbesondere nach dem 7. Oktober 2023?
Nach den Impulsen haben Sie die Möglichkeit, Fragen an die Referentinnen zu stellen.